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Es geht um Framing und damit wie das Wort Feminismus auf Themenfremde wirkt. Framing ist ein Begriff aus der Kommunikation und beschreibt wie unser Gehirn Sprache verarbeitet

Was ist Framing

Sätze werden in unserem Gehirn in Bilder zusammengesetzt. Dies trifft bereits auf einzelne Wörter zu. Unser Gehirn ruft die Informationen zu einem gelesenen oder gehörten Wort ab und schafft damit den Rahmen (Frame) für die Interpretation.

Framing ist eine Technik in der Kommunikation, um dieses Verhalten zu kontrollieren und damit zu nutzen. Hier ein Beispiel, dass viele kennen:

Denke jetzt nicht an einen rosa Elefanten.

Das Muster „Elefant“ wurde erkannt und alle Eigenschaften bereit gestellt. Also an etwas nicht zudenken, wenn man es liest oder hört ist unmöglich.

Framing nutzt jetzt das Zusammenspiel von Bildern, um Emotionen zu verstärken. Die „Flüchtlingswelle“ wird nun zerlegt in Flüchtling und Welle. Das Gehirn erkennt nun beide Bilder und kombiniert sie zu einer menschlichen Welle, welche droht uns zu überschwemmen. Eine Welle ist nicht einfach aufzuhalten und verstärkt damit die Emotion der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins.

Auch die Willkommenskultur ist ein gutes Beispiel. Menschen, die mit offenen armen empfangen werden.

Es wird schnell deutlich zu welchem zweck die Wörter geprägt wurden und was sie bezwecken sollen.

Was hat das mit Feminismus zu tun

Das Wort setzt sich zusammen aus Femin(in) und -ismus“ Feminin ist praktisch selbsterklärend weiblich. Die Endung -ismus wird meist für Religionen oder Weltanschauungen verwendet. In aktuellen Medienberichten werden diese oft in einem negativen (bspw. extremistischen) Kontext verwendet.

Der Begriff erzeugt somit den Rahmen einer „weiblichen Religion/Weltanschauung“. Je nach dem wie sehr das eigene Gehirn die -ismus Endung im Extremistischen sieht, kann sich dieser Rahmen durch aus unterscheiden.

Ist man selbst weiblich, wird man dieser Bezeichnung kaum Skepsis gegenüber stellen.

Gehört man selbst nicht zur weiblichen Gruppe, scheint diese Gruppe nicht für einen selbst und somit vermutlich gegen einen zu stehen.

Das dies nicht der Fall ist, findet man erst heraus, wenn man sich mit der Thematik auseinander setzt. Hier verhält es sich jedoch wie beim Islamismus. Kaum ein Christ kennt wirklich Inhalte und doch gibt es eine „klare“ Vorstellung von den extremen Ansichten der Islamisten.

Schlusswort

Framing wird oft unterschätzt. Es trägt aber zu einem wesentlichen Teil dazu bei, wie wir einen Begriff einstufen.

Das Wort selbst löst nicht bei allen Menschen ein positives Bild aus. Dabei geht es nur um die Wirkung des Wortes und nicht um den Inhalt.

Gerade im Kontext des Patriachats ist die scheinbar „Frauen verherrlichende“ Bezeichnung ungünstig gewählt.

Es gibt durchaus Worte die besser passen würden. Die meisten sind jedoch von anderen Bewegungen belegt und stehen in einigen Ansichten durchaus in Konkurrenz zum Feminismus.

Die Wahl des Wortes ist extrem wichtig, um möglichst viele Menschen abzuholen und mitzunehmen.

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